Deutschland in 15 Etappen

58. Tag (28. Juli) Harderstev – Jarplund (Deutschland): 61 km – 370 hm / 59. Tag (29. Juli): Ruhetag
Wir starten schon um 10:00 Uhr am Morgen, seid es abends wieder richtig dunkel wird, stellt sich der auch Tag-Nacht-Rhythmus wieder ein. Dänemark verabschiedet sich mit starkem Wind, der in Böen bis zu 80 km/h vorhergesagt wird, natürlich nicht in Fahrtrichtung. So kämpfen wir uns bei bedecktem Himmel langsam die 50 km bis zur Grenze. Dort angekommen stehen wir erstmal vor einem Verbotsschild für Radfahrer, etwas ratlos schauen wir uns um und entdecken dann erst sehr unscheinbar zwischen Hecken die Durchfahrt des Radweges. Der Weg geht gut 100 m durch ein schmales Waldstück, unser Routenplaner zeigt uns an, dass wir nun in Deutschland sind. Wir glauben es anfangs gar nicht, ohne jegliche Kontrolle einfach so über einen Nebenweg nach Deutschland Einreisen zu können. Wieder einmal will niemand Pässe sehen, es gibt auch keine Info über die Hygienemaßnahmen bezüglich des Corona-Virus. In Dänemark und auch in Norwegen gibt es keine Maskenpflicht, da hätte ich nun schon erwartet, kurz auf diese hingewiesen zu werden. Wir fahren weiter und erkennen an Autokennzeichen und Farben der Verkehrsschilder, dass wir in Deutschland sind. Ich bin etwas enttäuscht, gerade für die Kinder hätte ich mir einen etwas spektakuläreren Grenzübertritt gewünscht, sie haben sich so auf die Einreise gefreut. Wir werden die teils sehr überfüllten und teuren Plätze nicht vermissen, vielleicht versuchen wir es mit Dänemark noch einmal, wenn wir die Naturplätze und Schelter nutzen können. Wir radeln noch gut 11 km nach Japland (kurz hinter Flensburg) zum Campingplatz. An die Nutzung des Mundschutzes werden wir uns noch gewöhnen müssen, gerade mit Brille ist das nicht so einfach. Der Platz ist sehr sauber. Ich hätte bei unserem Aufbruch eine Umsetzung der Maskenpflicht nicht für möglich gehalten. Wir fühlen uns durch die konsequente Nutzung der Maske auf dem Platz jedoch wohler. Wir merken, dass Deutschland einen anderen Weg geht, muss es ja auch, ist es doch deutlich dichter besiedel als Norwegen. In Dänemark fehlte mir oft das Verständnis, die Menschen begegneten sich, als gäbe es kein Corona-Virus. Wir erlebten Polpartys und Tanzveranstaltungen in geschlossenen Räumen sowie tägliche Kinderanimation. Wir bleiben am nächsten Tag noch auf dem Platz, wieder ist starker Gegenwind vorhergesagt. Der morgige soll deutlich ruhiger werden, Gegenwind hatten wir die letzten Wochen genug.

59. Tag (30.Juli): Jarpland – Nordorf (hinter Renzburg): 90 km – 280 hm
Die heutige Tour wird mit geplanten 85 km lang werden, wir hoffen ohne Zwischenladen der Akkus auszukommen. Leider ist auch heute wieder viel Gegenwind, ich frage mich langsam, ob das irgendwie System hat. Wir fahren entlang der B27 auf einem gut ausgebauten Radweg. Der permanente Verkehrslärm macht uns ganz mürbe. In Renzburg angekommen müssen wir den Nord-Ostsee-Kanal queren. Hier gibt es für uns grundsätzlich zwei Möglichkeiten in Renzburg, den Rad-Fußgängertunnel, die Schwebefähre oder die Autofähre. Geplant haben wir den Tunnel. Diesen würden wir mit einem Fahrstuhl erreichen, wenn wir den reinpassen würden. Für Räder mit Gepäck leider nicht möglich. Schade, das wäre doch mal was gewesen. Macht aber nichts, die Schwebefähre ist laut Infoschild nicht weit entfernt. Leider ist diese seid kurzen nicht mehr in Betrieb. Die Ersatzfähre ist eher ein ausrangiertes Fischerboot mit entsprechend hohen Boardwänden. Wieder ohne Gepäck mit normalen Rad machbar aber nicht für uns. Passanten sprechen uns an. Wir erhalten die Information, dass ca. 2km weiter die Autofähre den Kanal quert. Erleichtert fahren wir los. Nach 2 km fragten wir noch einmal nach dem Weg, es waren wieder 2 km zur Fähre. Der Weg schlängelte sich, nach gut 4 km waren wir aber da und konnten nachdem die Fähre noch mehreren Containerschiffen die Vorfahrt lassen musste den Kanal überqueren. Auch bei dieser kurzen Überfahrt kamen die Erinnerungen an Norwegen und die Fjordüberfahrungen schnell wieder. Was für ein Land, wenn auch nicht gerade geeignet um es mit dem Rad zu erkunden. Unser heutiger Campingplatz ist einfach, aber in Ordnung. Wir kommen wieder mit anderen ins Gespräch, in Dänemark hatten wir diese Gelegenheit nie.

60. Tag (31.Juli): Nordorf – Leezen: 55 km – 200 hm / 61. Tag (01.August): Ruhetag
Die Tour heute führt uns durch Neumünster. Es ist extrem heiß und windstill. Neumünster scheint eine nette Stadt zu sein, ohne Corona hätten wir sicher eine Rast gemacht. So fahren wir nur durch. Hinter Neumünster merke ich, dass es mir immer schwerer fällt an den anderen dran zu bleiben. Ich schiebe es zunächst auf die Hitze, allerdings muss ich auch bergab in die Pedalen treten und hinter mir macht sich nun ein deutliches Schleifgeräusch bemerkbar. Anhalten kann ich gerade nicht, wir fahren auf einer Straße. Ein paar hundert Meter weiter biegen wir auf einen Feldweg ab. Ich gehe davon aus, dass nur die Bremse blockiert ist, was sich schnell regeln lässt. Schnell stellt sich aber heraus, dass das Rad vom Gepäckhänger fest ist. Nach einigem Suchen finden wir das Problem, eine Speiche ist gebrochen der Speichenkopf hat sich in der Trommelnarbe festgesetzt. Zum Glück ist es nur eine Speiche und ich kann weiter fahren. Ohne weiteren technischen Probleme kommen wir am Nachmittag auf dem Campingplatz am See an, die schmale Badebucht lädt zur Abkühlung ein. Die Kinder genießen das toben im Wasser, alles ist sehr schön. Bis eine Mutter mit stark hustendem Kind den Eingangsbereich der Bucht samt Freundin, deren Kind und natürlich dazugehörigen Hunden einnimmt. Ich kann es nicht fassen, dass Sie das kranke Kind ins Wasser lässt, zumal vorher noch die besorgte Nachfrage kam, was denn heute mit dem Kind los sei. Hustend erobert sich das Kind den Badebereich, nicht nur ich rufe meine badenden Kinder aus dem Wasser. Die meisten Menschen atmen gerade durch, dass die Maßnahmen zur Eindämmung von Corona gelockert werden, die meisten verhalten sich dementsprechend rücksichtsvoll, wie überall gibt es jedoch Menschen die sehr auf sich selbst fokussiert sind. Nur am Rande bemerkt, Hunde waren am Badebereich des Sees verboten. Wir hatten aber unsere Zeit im Wasser und sind alle entsprechend erfrischt. Mit untergehenden Sonne bauen wir das Zelt auf. Am folgenden Tag hat Björn Geburtstag, wir verbringen diesen beim Eisessen und Baden am See. Der Ruhetag tut gut, die nächsten Etappen werden sicher wieder sehr sonnig.

62. Tag (02.August): Leezen – Büchen: 72 km – …hm
Wenn ich gewusst hätte was diese Etappe mit sich bringt, wäre ich heute einfach im Zelt liegen geblieben. Die ersten 14 km verliefen super. Danach verfolgt mich wieder ein Schleifgeräusch am Hänger. Diesmal halte ich sofort an. Der Bowdenzug schleift ein wenig am Rad, bei der Weiterfahrt stellen wir aber fest, dass dies nicht unser Problem ist. Der Hänger sieht irgendwie schief aus, die Schraube am Fahrgestell des Hängers ist gebrochen. Bei passender Schraube kein Problem, direkt gegenüber ist auch ein Baumarkt, leider ist heute aber Sonntag. Also muss Sebastian improvisieren, mit einem Bolzen von unserem Wandergestänge und viel Druck gelingt die Reparatur. Erleichtert geht es weiter, wir hoffen das unsere 12 Jahre alter Hänger noch durchhält. Er hat schon viel bei uns mitgemacht und war auf allen Reisen dabei. Bisher gab es nur selten Probleme, die Tour ist allerdings alles andere als Materialschonend. Der fahren weiter durch Bad Oldisfeld und entlang des Elbe-Lübeck-Kanals. Eine schöne Strecke, welche gerade heute viel zu Fuß oder per Rad genutzt wird. Da wir mit dem Gepäck nicht die üblichen Abmessungen eines Sonntagsradlers haben, bitten wir beim Überholen entsprechend um Vorsicht. Die meisten Fußgängern gehen einen Schritt zur Seite, manche Sprechen uns auf dem gut zwei Meter breitem Weg auch an. Ich sehe vor mir zwei aus der Dose Prosecco trinkende Frauen samt freilaufenden Bulldoggen. Der Trupp wartet mittig auf dem Weg auf unser Vorbeifahren. Mir wird mulmig, denn ein Hund sitzt auf meiner Fahrspur. Ich überlege kurz, ob ich drauf zu halte und darauf hoffe, dass der Hund weg geht oder eben ausweiche. Viele Tiere können das Liegendrad nicht einordnen, es ist für sie nicht Tier, nicht Mensch, wir haben schon mehrfach Erfahrung mit den verschiedensten Reaktionen der Tiere gemacht. Doch Tiere können nichts dafür, es sind die Menschen die das Verhalten der Tiere beeinflussen. Ich bin mir nich sicher, ob die zwei Damen ihre Hunde im Griff haben. Ich entscheide mich also für Deeskalation und weiche auf das Gras aus. Wie befürchtet finden die Hunde das Liegendrad so interessant, dass sie bellend hinter mir her laufen. Anstatt Gas zu geben, bekomme ich leicht Panik. Ein Hund befindet sich genau auf Wadenhöhen, wer weis, wann er das letzte mal gefressen hat. Ich halte an und stehe auf. Plötzlich bin ich für den Hund nicht mehr auf Augenhöhe. Ich schreie die hinter mir schlendernden und recht teilnahmslos wirkenden „Frauchen“ an, dass sie die Hunde zurückholen sollen. Nach mehreren Anläufen hören die Hunde dann auch und ich atme auf. Die nächsten Kilometer verlaufen ruhig, bis Annabelles Motor plötzlich aufgibt. Es ist uns unerklärlich warum, ein Neustart gelingt ebenso nicht. Also Gepäck verteilen und weiter geht es. Der Himmel ist immer noch strahlend blau und wir gegen 6 Uhr am Abend bald am Campingplatz. Wir müssen nur noch den Kanal mit einer Fähre queren. Diesmal haben wir ziemliches Glück, die Fähre wird noch ehrenamtlich von einem Verein betrieben und fährt nur am Wochenende. Der Campingplatz direkt am Anleger sieht recht einsam aus, ein Schild fordert uns auf beim Platzwart zu klingeln. Nachdem wir dies getan haben, werden wir das erste mal auf der bisherigen Tour abgewiesen. Der Platz darf nur zwei Zelte von Durchgangsreisenden aufnehmen. Ich kann es nicht glauben, der Platz ist groß und scheint leer zu sein. Mir drängt sich eher die Vermutung auf, dass der Platzwart keine Lust hatte eine Familie mit 5 Kindern am Abend noch zu registrieren. Der nächste Campingplatz ist noch gut 6 km entfernt. Der Himmel verliert langsam sein freundliches Gesicht, hilft nichts wir müssen weiter. Ich fasse es nicht, als 2 km vor dem Campingplatz ein verdächtiges Zischen einen platten Reifen ankündigt. Wir wollen eigentlich alle nur etwas Essen und das Zelt aufbauen. Den Schaden müssen wir aber erst mal beheben. Wir bleiben alle ruhig und motivieren uns gegenseitig. Leider ist nicht nur der Schlauch defekt, sondern auch der Fahrradmantel gerissen. Einen Ersatzmantel haben wir nun nicht auch noch mit, also hilft mal wieder nur improvisieren. Ich habe zwar keine Ahnung, warum wir den Rest Paketklebeband aus Norwegen in unserer Küchentasche haben, es ist aber nun Retter in der Not. Der Riss wird geklebt, ein neuer Schlauch eingezogen. Für ein paar Kilometer wird es schon halten. Mitten in der Reparatur spricht uns ein Mann an, er ist der Platzwart des nächsten Campingplatzes und fragt, ob wir dort übernachten wollen. Uns geht sofort der Gedanke durch den Kopf, dass dieser Platz auch voll ist und wir wohl das erste mal in Deutschland wild campen müssen. Aber erfreulicherweise weit gefehlt, der Mann wollte uns nur erklären, wo wir aufbauen können, da er mal kurz nicht auf dem Platz ist. Nach dieser Nachricht nehmen wir den aufkommenden Platzregen gelassen hin. Wir haben mittlerweile einiges an Erfahrung gewonnen, wie wir das Tarp zu spannen haben. Unterm Regenschutz reparieren wir das Rad. Die restlichen 2 km verlaufen dann auch ohne weitere Pannen. Wir können das Zelt direkt am See aufbauen, leider ist es zu spät um noch zu baden, durch den Regen hat es sich auch deutlich abgekühlt. Alle arbeiten zusammen, wir bauen auf und kochen in Teams. Für eine Spielplatzrunde ist auch noch Zeit. Um zehn Uhr liegen wir alle im Zelt und hoffen auf eine morgige entspanntere Tour.

63. Tag ( 03. August): Büchen – Tiessau : 61 km – 240 hm
Heute lassen wir es ruhig angehen. Die Kinder erobern noch einmal den Spielplatz. Die kommenden Tage sollen sehr heiß werden, wir wollen daher heute bei angenehmen Temperaturen noch ein Stück fahren. In Lauenburg kaufen wir einen neuen Mantel, Speichen hat kein Radladen mehr vorrätig. Es muss also bis nach Hause so gehen. Wir fahren nun entlang der Elbe auf einem sehr schönen Weg. Die letzten paar Kilometer erwartet uns aber noch 13% – Steigung. Es geht ständig auf und ab. Wir erreichen den Campingplatz „Reich der Götter“, der laut unserer Camping-App als besonders familienfreundlich bewertet wurde. Entsprechend fassungslos sind wir über das nicht zu übersehende Schild am verschlossenen Eiseneingangstor: „Für Kinder ungeeignet!“ Wir überlegen kurz, ob wir trotzdem klingeln und nachfragen, wie es zu so unterschiedlichen Auffassungen kommen kann. Wir beschließen aber weiter zu fahren, auf einem solchen Platz würden wir uns nicht wohlfühlen. Erfreulicherweise liegt nur 1 km weiter ein ruhiger Platz im Wald. Zunächst ist dort auch niemand, nach einem Anruf kommt jedoch der Platzwart. Alles ist sehr einfach aber sauber. Es gibt keine Möglichkeit zum kochen und auch nicht zum abwaschen. Dieser müsste am Toilettenwaschbecken erledigt werden. Wir behelfen uns mit unseren Faltschüsseln. Für eine Nacht geht es schon. Der kaputte Mantel wird ersetzt, auch die anderen Räder bekommen einen Materialcheck.

64. Tag (04. August): Tiessau– Laasche: 65km – 130 hm

Wir starten mit der Aussicht, dass unsere Räder frisch gewartet nun den Rest der Fahrt gerüstet sind. Doch weit gefehlt, nach nur 900 m beginnt das Rad am Gepäckhänger wieder zu schleifen. Zunächst finden wir nichts, doch dann entdeckt Erik eine weiter gebrochene Speiche. Leider ist die genau neben der bereits fehlenden. Zwei nicht mehr existierende Speichen nebeneinander können wir nicht lassen. Also muss Sebastian mitten auf dem Feldweg umspeichen. Die weitere Fahrt zum Camping verläuft dann aber ohne Hindernisse. Obwohl auch hier nur zwei Zelte für Durchgangsreisende erlaubt sind, nimmt uns der Platz auf. Beim Ausfüllen einer beachtlichen Anzahl an Formularen komme ich mit der Besitzerin des Platzes ins Gespräch. Ich erfahre, dass jeder Platz mit seinem zuständigem Gesundheitsamt die Hygienepläne ausarbeitet. Das erklärt, warum die Vorgehensweisen so unterschiedlich sind. Wir bauen unser Zelt auf und haben dabei viele angenehme Gespräche mit anderen Radfahrern.

65. Tag (05. August): Laasche – Havelberg: 66km – 130hm
Wir fahren entlang der Elbe an blühenden Wiesen vorbei und erleben eine sehr schöne Strecke mit vielen Storchennester. Der nächste Platz liegt direkt an der Havel, wir rufen vorsichtshalber von unterwegs her an und erhalten die Antwort, dass für Radwanderer immer Platz ist. Na das ist doch mal was. In Havelberg angekommen freue ich mich über den angenehmen Platz mit Kaffee und sehr lecker aussehenden Kuchen. Ich möchte uns an der Rezeption, welche gleichzeitig auch Kaffeetheke ist anmelden und erhalten nur die Information: “ Mit dem Rad und Zelt da? Bitte einmal um den Platz zu den Ruderern und da hin stellen!“. Schon ist die gute Frau wieder entschwunden um sich Kaffee und Kuchen zu widmen. Kurz denke ich, ich bin an der falschen Stelle gewesen und muss mich an beschriebener anmelden. Da direkt vor mir aber ein Wohnmobilfahrer freundlich aufgenommen wurde, kann dies nicht sein. (Ich ärgere mich heute noch darüber, dass ich nun einfach gegangen bin, obwohl wir doch am Morgen die Info bekamen als Radwanderer willkommen zu sein.) Wir gehen zu den Ruderern und werden freundlich empfangen. Es handelt sich um einen normalen Ruderverein, der seine Wiese als Zeltwiese vermietet. Es gibt keine extra Sanitäranlagen aber eine große Vereinsküche. Separate Anlagen sind im Bau, die Vermietung scheint gut zu laufen. Niemand kann uns allerdings erklären, warum der Campingplatz keine Radwanderer aufnimmt. Das Vereinsgelände, wie auch das Gelände des Nachbarvereins werden zunehmen voller mit Zelten. Alle kommen mit Rad oder auch zu Fuß. Dafür ist die Infrastruktur des Vereinshauses nicht gemacht. Wir bauen unser Zelt direkt an der Straße und an den Lagerstätten der Boote auf und gehen nach Havelberg hinein. Die Stimmung ist gedrückt, die Erfahrungen der letzten Tage lässt uns oft sehnsuchtsvoll an Norwegen denken. Havelberg hat ein paar nette Ecken, wirkt ansonsten jedoch recht unstrukturiert. Am unserem Zelt angekommen haben es sich die Vereinsmitglieder nach dem Training gemütlich gemacht. Wir bereiten uns auf eine lautere Nacht vor, da der Stuhlkreis direkt vor dem Zelt steht. Wo sollten sie auch hin, es stehen ansonsten überall Zelte. Einige Vereinsmitglieder wollen am nächsten Tag in den Urlaub, die Runde löst sich schneller auf als gedacht. Wir hatten eigentlich einen Ruhetag geplant, da wie nun schon 4 Tage hintereinander gefahren sind, auf dem Platz ist es aber nicht möglich.

66. Tag (06. August): Havelberg – Bittkau: 54 km – 130 hm
Also geht es heute wieder weiter. Es sollen über 30 °C werden. Wir wollen die 54 km schnell hinter uns bringen. Der erste Streckenabschnitt besteht aus Baustellen, die Umleitung ist mal wieder nicht erkennbar. Wir treffen auch andere Radfahrer die am Suchen sind. Nach einigen Umwegen kommen wir aber gut wieder auf unsere Route an, um festzustellen, dass der Dammradweg wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Das sollte mal passieren, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Wir planen um und folgen der Straße. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Campingplatz. Der Platz hat einen kleinen Teich mit Sandstrand. Wir laden unser Gepäck im Schatten ab und genießen erstmal die Abkühlung. Am Abend bauen wir auf und überlegen eine Nacht zu verlängern. Wir haben aber nur noch für heute und morgen früh zu Essen, der nächste Supermarkt ist 15 km entfernt. Damit hätten wir in Deutschland nun nicht gerechnet, einen kleinen Supermarkt gab es eigentlich fast immer in der Nähe der Campingplätze. Also gibt es die für solche Situationen vorgesehenen Nudeln mit Soße und es geht morgen wieder weiter.

67. Tag ( 07. August): Bittkau – Nähe Burg an einem See: 30 km – 70 hm
Es wird wieder sehr heiß heute, wir wollen nur eine kleine Strecke fahren und hoffen endlich auch mal einen Ruhetag einlegen zu können. Die Strecke führt uns entlang der Elbe auf gut ausgebauten Radwegen. Wir kommen früh am Camping an. Heute ist Freitag, wir rechnen schon damit, dass der Platz am See entsprechend voll sein wird. Unsere Vermutung bestätigt sich, wir laden ab und begutachten den Platz. Der Platz dient auch als öffentliches Strandbad, wir hoffen das es ab 20:00 Uhr deutlich entspannter wird. Wir erkunden erst einmal den Platz und finden noch eine Badebucht die nicht so stark beansprucht wird. Wir gehen baden und fahren später mit dem Rad nach Burg zum Eisessen und einkaufen. Auf dem Weg nach Burg können wir schon einmal eine Teilstrecke unserer weiteren Tour testen. Um durch die Absperrungen für Autos zu kommen, müssen wir die Hänger abhängen und alles einzeln durchschieben. Kostet Zeit ist aber nicht so dramatisch. Zurück am Platz verbringen wir einen netten Abend mit einer Familie die ebenfalls mit dem Rad in den Urlaub gestartet ist. Wir freuen uns über den Gedankenaustausch und gehen nach einem sehr späten Abendessen im dunkeln mit guter Laune ins Bett. An ruhigen Schlaf ist nicht zu denken. Der Platzwart hatte uns vorgewarnt, dass unsere Zeltnachbarn etwas aktiver sind. Wir dachten uns nichts dabei, zumal die Nachbarn auch mit Kindern zelten waren. Die Nachbarn genossen das Wochenende jedoch sehr lautstark mit alkoholischen Getränken, der Lärmpegel nahm zu, die Gesprächsinhalte ab. Um 2 Uhr nachts war nach einem Bad im See endlich Ruhe und uns war klar, dass es morgen wieder kein Ruhetag geben wird.

68. Tag (08. August): Burg – Barby: 56 km – 70 hm
Wir suchen bei der Hitze Plätze mit Seen aus, damit wir wenigstens am Abend noch ins Wasser springen können. Der nächste ist leider in 56 km Entfernung. Nach mehreren recht nervigen Erlebnissen auf dem Platz, beschließen wir nicht auf dem Camping zu Frühstücken. Unsere Nachbarn haben sich erstaunlich schnell von der gestrigen Party erholt und sitzen schon wieder gut gelaunt beim Essen. Einige hängen wenigstens noch schlapp im Stuhl, wahrscheinlich sind die es nicht so gewohnt . Wir radeln los entlang des Elbe – Havel – Kanals Richtung Magdeburg und Schiffshebewerk. Der Radweg geht direkt am Kanal auf dem Wasserstraßenkreuz entlang. Ein tolles Erlebnis, aber auch ein wenig beängstigend. Auch wenn die Temperaturen wieder Richtung 33 °C klettern, nehmen wir uns die Zeit das Hebewerk genauer zu erkunden. Am Campingplatz angekommen ist da leider keiner vorhanden. Wir prüfen noch mal die Daten im Navi und Landkarte, wir müssten direkt davor stehen. Vor uns ist jedoch nur der Eingang eines FKK Platzes. Ein Auto kommt herangefahren, wir bekommen die Info das es sich um ein Vereinsgelände handelt, der Camping aber auf diesem liegt. Wir fahren hinein um gleich wieder hinaus gebeten zu werden. Wir bekommen noch den Hinweis, wo sich der eigentliche Camping befindet. Als wir den beschriebenen Feldweg fahren, passieren wir noch das Schild :“Betriebsgelände, Betreten strengstens Verboten, Lebensgefahr“. Wir ignorieren es und finden nach nochmaligen Fragen tatsächlich einen Campingplatz. Dieser liegt vor dem öffentlichen Strandbad und besteht, ähnlich wie beim Ruderclub, nur aus einer Wiese. Es gibt kein Strom und keinen Wasserhahn. Abwaschen müssen wir in zwei dafür bereitgestellten Schüsseln vor den Toiletten. Diese werden von allen Gästen des Strandbades sowie des Campings genutzt und sind vier an der Zahl. Kaltes Wasser kann an einem Hahn unter den Toiletten- bzw. Duschwaschbecken abgezapft werden. Für warmes Wasser zum abwaschen müssen wir uns in die Dusche stellen und versuchen dieses in der Schüssel aufzufangen. Ich kann es nicht glauben, manche verbringen hier zwei Wochen als Familie, da sie wegen Corona ihre ursprüngliche Reise absagen mussten. Wir sind so ziemlich die einzigen die einen Mundschutz tragen. Wir können aber unsere Akkus in dem Kassenhäuschen laden, dieses wird am Abend abgeschlossen, so das die Akkus sicher laden können. Wir erhalten einen Schlüssel für das Strandbad und können dadurch auch nach den Öffnungszeiten baden. Wir sind allein an einem großen See, atmen durch. Wir wussten, dass die Tour ein Abenteuer wird, etwas weniger Erlebnisse hätten uns aber auch gereicht. An einen Ruhetag ist wieder nicht zu denken.

69. Tag (09. August): Barby – Gerlebok: 41 km – 80 hm
Am Morgen werden wir von zwei Frauen aus Ludwigsburg angesprochen, sie finden toll, was wir so machen. Wir kommen ins Gespräch und erfahren, dass zwei Orte weiter gestern die Deutschen Beachvolleyballmeisterschaften stattfanden. Nun wissen wir, warum dort soviel los war und wir Autokennzeichnen aus ganz Deutschland sahen. Wir finden dies etwas merkwürdig, da ansonsten alle sportlichen Veranstaltungen abgesagt wurden. Wir füllen noch einmal alle Trinkflaschen und starten nun entlang der Saale. Der nächste Platz liegt wieder am öffentlichen Strandbad und hat angeblich eine herausragende Wasserqualität. Wir erreichen diesen mit einem defekten Gepäckträger, natürlich wieder mal an meinem Rad. Mein Gepäck übernimmt Sebastian, den Träger können wir ohne passende Schraube nicht reparieren. Einmal müssen wir dann auch noch umkehren, da die Radstrecke gesperrt ist und die Fähre gerade die 2,5 Stunden Mittagspause machte. Am Kassenstand werden wir zunächst auf eine Wiese direkt am Eingang verwiesen. Wir sollen warten bis der Platzwart kommt. So recht zufrieden sind wir neben dem Eingang an der Straße nicht, zumal es keinerlei Schatten gibt und die Sonne brennt. Es folgen Handshake mit Uwe, dem Platzwart und Platzsuche. Uwe findet es extrem beeindruckend, dass wir mit 5 Kindern und Rad unterwegs sind. Anmelden brauchen wir uns nicht, wir werden von ihm eingeladen. Normalerweise müssen wir für alle Kinder zahlen, wir freuen uns über diese nette Geste. Das Zelt können wir unter einem großem Baum im Schatten aufbauen. Der öffentliche Badebetrieb ist um 20:00 Uhr beendet, dann gehört der See den Campinggästen. Daran könnten wir uns gewöhnen, einen See mit wirklich guter Wasserqualität fast für uns allein. Der Platz hat alles was wir brauchen und trotzdem beschließen wir weiterzufahren. Die Temperaturen sollen morgen nicht ganz so extrem werden. Bisher sind wir zudem meist einen halben Tag gefahren und haben die restliche Zeit ruhend im Schatten verbracht. Der Platz wird mit Beginn des Badebetriebes wieder voll und wir machen uns auf zur nächsten Etappe.

70. Tag ( 10. August): Gerlebok – Mücheln: 60 km – 250 hm
Wir erreichen nach 20 km den ersten Campingplatz. Der Himmel ist aber bewölkt und soll es heute auch bleiben. Es ist angenehm mit dem Rad unterwegs zu sein. Wir beschließen weiterzufahren und an einen erst eine Saison alten Campingplatz am See zu übernachten. In Salzmünde verlassen wir die Saale und fahren quer, unser nächster Fluss wird schon die Unstrut sein. Wir fahren in das Gebiet von Leuna und erleben viele alte und heruntergekommene Orte. Auf der an Felder angrenzenden Straße liegen unzählige tote Feldmäuse, die die Flucht vor dem Mähdrescher nicht überlebt haben. Um uns herum gibt es nur riesige Getreidefelder. Am Platz angekommen, können wir unsere Enttäuschung nicht verbergen. Wir werden auf ein staubige Zeltwiese verwiesen an der es keinen Schatten gibt, mittlerweile ist es wieder heiß, der Himmel aber noch bewölkt. Glücklicherweise können wir zwischen zwei Zelten auf ein wenig grün aufbauen. Unser Nachbar ist mit seinem Sohn unterwegs, wir kommen ein wenig ins Gespräch. Die Akkus können wir nicht direkt am Zelt laden, wir parken die Räder neben einer Gruppe Jugendlicher, die sich wohl länger eingerichtet haben. Nach dem Abendessen gehen wir früh ins Zelt, an Schlaf ist nicht zu denken, es ist extrem heiß im Zelt.

71. Tag (11. August): Mücheln – Karsdorf: 16 km – 120 hm
Nach einer schlaflosen Nacht wollen wir einfach nur weiter fahren. Keiner ist mehr motiviert, wir fahren seid zehn Tagen ohne Ruhetag bei teilweise extremer Hitze. Zwar haben wir uns die Strecken immer gut eingeteilt und an den Fahrtagen viel Ruhe gehabt, niemand hat aber mehr Lust täglich weiter das Zelt und die Matten auf- und abzubauen. Die heutige Tour ist auch nur mit 16 km geplant. Wir fahren nach Karsdorf an die Unstrut, diesmal auf einen Campingplatz für Kanuten. Nach den letzten Erfahrungen machen wir uns erst einmal keine großen Vorstellungen vom Platz und werden sehr angenehm überrascht. Der Platz ist klein aber sehr liebevoll angelegt. Wir merken, dass dieser mit viel Engagement betrieben wird. Wir mieten uns ein Tippi um wenigstens heute Nacht etwas kühler schlafen zu können. Am Abend gibt es für die Kinder noch eine Überraschung, die Großeltern kommen uns besuchen. Wir sind vor fast genau einem halben Jahr aufgebrochen und haben uns bisher nur über Skype sehen können. Die Überraschung glückt, wir verbringen einen schönen Abend gemeinsam.

72. Tag (12. August): Karlsdorf – Weißensee: 69 km – 250 hm
Wir haben nur noch knapp 130 km bis nach Hause! Bei schönstem Wetter fahren wir gut erholt los. Nach einigen Kilometern schlängelt sich der Radweg ziemlich bergab. Der Weg ist an dieser Stelle eng und steil. Wir schieben langsam, das Dreirad passt gerade den Weg entlang. Dafür werden wir mit einem weiteren schönen Streckenverlauf belohnt. Ich bin überrascht, dass der Unstrutradweg so gut beschildert und auch gepflegt ist. In Heldrungen beschließen wir die Mittagspause im Freibad zu verbringen. Anhand der Reiserädern zu urteilen, die auf der Wiese des Bades geparkt sind, hatten diese Idee einige Radwanderer. Überhaupt treffen wir nun vermehrt auf Menschen die mit dem Rad ihren Urlaub verbringen. Mit Müh und Not können wir unsere Räder auch durch die engen Wegführung auf die vorgesehenen Radparkplätze bringen. Wir wurden etwas unfreundlich darauf hingewiesen, dass die Räder nur dort abgestellt werden dürfen. Wir lassen und die gute Laune aber nicht vermiesen und gehen schwimmen. Im See gibt es sogar einen 5-er, den Erik und Annabelle sofort ausprobieren. Nach dieser schönen Pause sind wir optimistisch heute eine größere Tour zu schaffen und eventuell schon morgen die letzte Etappe antreten zu können. Kurz vor unserem Etappenziel müssen wir noch einmal das Tarp aufspannen und eine unbequeme Zwangspause von gut einer Stunde einlegen. Dafür kommen wir trocken am Platz an. Irgendwie hat niemand Lust das Zelt aufzubauen und alle Matten aufzupumpen. So mieten wir uns einen einfachen Bungalow. Der Platz wird normalerweise auch für Jungendfreizeiten und Klassenfahrten genutzt. Der Camping verfügt über mehrere Spielplätze, umgeben von vielen Bäumen. Ideal für unseren letzten Aufenthalt. Wir beschliessen morgen die letzte Etappe anzugehen. Falls uns keine Pannen oder schlechtes Wetter aufhalten, müssten wir diese gut schaffen.

73. Tag (13. August): Weißensee – Eigenrieden: 63 km – 540 hm
Die Wetterprognose scheint uns gut gesonnen zu sein. Nach Radar fahren wir dem Regengebiet hinterher. Die heutige Etappe ist mit 540 hm noch mal ganz ordentlich, der Vorteil dabei ist aber, dass wir genau wissen was auf uns zu kommt. Der größte Anteil der hm müssen wir kurz vor Eigenrieden vom Spittelbrunnen überwinden. Wenige Kilometer hinter dem Campingplatz müssen wir landwirtschaftliche Wege nutzten. Dies ist nicht das erste mal, nur sehen diese Wege immer sehr unterschiedlich aus. Heute haben wir ein wenig Pech, der Weg besteht aus losem Schotter und geht zunächst erst einmal steil bergab. Wir schaffen es aber ohne größere Stürze hinunter. Dieser Teilstück hält uns ziemlich lange auf. Wir hoffen, dass bei dem Geruckel unser Material stand hält. Je näher wir der Heimat kommen, desto schlechter ist die Radwegbeschilderung. In Ortschaften kämpfen wir uns das ein oder andere mal erst bergauf, um gleich darauf den gleichen Anteil wieder bergab zu fahren. Ich kann verstehen, dass die Route durch die Ortschaften gehen soll, aber mit Gepäck ist das manchmal eine ziemlich Herausforderung. Der Radweg bleibt aber landschaftlich sehr schön. Vielleicht liegt es an den Heimatgefühlen, aber dieser Abschnitt hat mir auf unserer Tour in Deutschland mit am besten gefallen. Vor allem die zahlreichen meist von Vereinen aufgestellten Rastmöglichkeiten beeindrucken mich. Wie oft hätten wir dies auf unserer Tour gebrauchen können. Diesmal können wir an einer solchen gemütlich Rast machen, während es anfängt zu regnen. Wir machen Pause und sprechen darüber, wie wir die Reise erlebt haben. Hinter Altengottern verlassen wir den Radweg und fahren wieder Feldwege. Wir können den Funkturm hinter Eigenrieden schon weit in der Ferne entdecken und zeigen es den Kindern. Evelin, Amelie und Björn wissen noch nicht, dass wir heute nach Hause fahren. Die Enttäuschung wäre zu groß, falls wir es nicht schaffen sollten. In Höngeda müssen wir von der geplanten Strecke noch einmal abweichen und erwischen einen nicht so schönen Weg. Es ist ein komisches Gefühl, bald zu Hause zu sein. Wir fahren an Mühlhausen vorbei nach Felchta. Die Fahrt verläuft ohne Probleme. Am Spittelbrunnen machen wir noch einmal Rast und rufen die Großeltern an, dass wir bald da sind. Evelin, Amelie und Björn wissen nun auch, dass wir kurz vor Eigenrieden stehen. Sie haben es bisher wirklich nicht realisiert. Nun ist die Freude groß. Mich freut der Blick auf meinen Fahrradakku. Noch gut 10 km und drei Balken, normalerweise reicht das für 30 km. Ich sehe mich schon in der höchsten Motorstufe den letzten kleinen Berg vor Eigenrieden hochfahren. Aber zunächst müssen wir den größten Anstieg der Strecke meistern. Es scheint viel geregnet zu haben. Die Luft im Wald ist sehr feucht und warm, Sauna gratis. Der rollige nasse Schotter und die Steigung fressen unheimlich Energie. Eriks Akku ist als erstes leer, leider war er noch nicht oben, es folgt der Akku von Annabelle und zum guten Schluss auch noch meiner. Mit vereinten Kräften schieben Evelin und Amelie am Gepäckhänger Eriks Rad gemeinsam mit ihm den Rest des Berges rauf. Annabelle schafft es gerade so noch aus eigener Kraft nach oben. Auf einmal höre ich frohe Rufe der Kinder, Sebastians Eltern sind uns mit dem Rad entgegengekommen und helfen schieben. Sebastian muss ein letztes mal mit Gepäckhänger fahren. Auch ich will den Rest der Strecke unbedingt ohne Hilfe meistern. Aber der Untergrund lässt es nicht zu, mein Rad dreht durch, ich komme nicht vom Fleck, da kann ich treten wie ich will. Albert schleppt mich ein Stück ab, dann geht es wieder allein. Den Rest der Strecke schaffen wir aus eigener Kraft. Wir sehen Eigenrieden schon, ich glaube so fertig war ich auf der ganzen Tour nicht. Zu Hause angekommen, warten bereits auch meine Eltern um uns zu begrüßen. Die Wiedersehensfreude ist riesig. Unglaublich wir haben es geschafft!

Unglaublich wir haben es geschafft:

      • 51 Etappen / 74 Tage
      • 2.620 km / 16.270 hm
      • Temperaturen zwischen 3°C und 37°C
      • Wind bis Windstärke 8
      • 3 gebrochene Speichen /
      • 1 Fahrradmantel / 4 platte Reifen
      • unzählige spektakuläre Eindrücke
      • viele nette Menschen und
      • alle wohlauf

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